Ungarn | Fanni Balássy und Ági Korbuly „Sorry, dass ich lebe“

Immer kurz, oft sogar eine Seite lang sind die Texte von »Bocs, hogy élek«. Umso intensiver ist das, was sich darin entlädt: ein Schwall an Gefühlen, Grübeleien und Gedankenschnipseln junger Erwachsener, die gerade beginnen, sich im Erwachsenensein zurechtzufinden und einen Alltag zu „erledigen“. Doch nicht nur das. Pointiert beschreibt Fanni Balássy die emotionale Gemengelage der sogenannten Millenials: ihre Schwierigkeiten, den übermäßig hohen Erwartungen der älteren Generationen zu entsprechen oder mit ihnen zu brechen, und ihre Anstrengungen, in einer immer komplexeren Welt zu agieren und stets reflektiert zu sein. Wut, Überforderung, Resignation, aber auch Ironie und Humor stehen dabei in Wechselbeziehungen. Die eingängigen und beinah monodramatischen Textfetzen werden kongenial von den dynamisch, chaotischen Zeichnungen von Ági Korbuly begleitet. Mit schwarzem Strich und rötlichen Highlights gekonnt gekritzelt, wirken die Illustrationen wie etwas von innen nach außen Gekehrtes.

Bocs, hogy élek (Sorry, dass ich lebe) Book Cover Bocs, hogy élek (Sorry, dass ich lebe)
Tilos az Á Könyvek
2023
105+ [15] Seiten
Fanni Balássy
Ági Korbuly
ab 14 Jahren